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1. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 2

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§2 Allgemeines über die Erde. 2 Die Größe der Erde. Die Größe der Erde konnte man erst mit Sicherheit feststellen, nachdem Stücke von Längenkreisen genau gemessen worden waren. So wurde vor reichlich 100 Jahren z. B. der Bogen zwischen Dünkirchen (Nordspitze Frankreichs) und Barcelona gemessen. Danach berechneten die Franzosen den Meridiankreis von Paris. Das Stück zwischen Äquator und Pol (*U des vollen Kreises) teilten sie in 10 Mill. gleiche Teile und nannten einen solchen Teil 1 Meter (d. h. Stab). Das damals hergestellte Normalmeter, ein Marmorstab, wird noch heute in Paris aufbewahrt. — So ergab sich: Der Erdumfang beträgt 4 x 10 Millionen m = 40 000 km. (Ein Eisenbahnzug, der stündlich 50 km zurücklegte und Tag und Nacht ohne Unter- brechnng führe, würde zu einer Fahrt um die Erde 331/3 Tage gebrauchen.) Der Durchmesser am Äquator ist 12 755 km, der Durchmesser am Pol 12 712km lang (Unterschied 43 km). Die Höhe des höchsten Berges der Erde (Mount Everest, 8800 m) beträgt mithin nur Viboo des Erddurchmessers, also bei einem Globus von 1 m Durchmesser noch nicht einmal 1 mm! Ein Äquatorgrad (40 000 km: 360) ist 111,307 km lang. Teilt man ihn in 60 gleiche Teile, so erhält man eine Bogen- Minute = 1,852 km; das ist eine Seemeile (bei Schiffsgeschwindigkeiten oft ein „Knoten" genannt). Die Erdoberfläche (berechne: Durchmesserquadrat x3v?) beträgt 510 Millionen qkm; davon sind fast 3/4 Wasser. Der Rauminhalt der Erde ist 1000 (genauer 1083) Milliarden cbm; das ist aber im Vergleich zur Sonne sehr wenig, denn sie ist \Xu Millionen mal so groß. Die Achsendrehung der Erde. (Rotation.) §2 1. Daß die Erde stillsteht, und daß sich „Sonne, Mond und Sterne" um sie drehen, ist Täuschung (ähnlich: Wir sitzen in einem Eisenbahnzuge; ein daneben- stehender Zug fährt ab! Eindruck? Oder wir fahren im Karussell!). Nikolaus Kopernikus aus Thorn, zu Luthers Zeit in Frauenburg lebend (geb. 1473, gest. 1543), bewies, daß sich die Erde bewege, und zwar a) täglich um die eigene Achse (Achsendrehung oder Rotation), b) jährlich um die Sonne (Revolution). Johannes Kepler, ein Württemberger, stellte dann fest, daß die Erdbahn eine fast kreisförmige Ellipse ist, in deren einem Brennpunkte die Sonne steht. 2. Beweise für die Achsendrehung der Erde: a) Die Abplattung der Erde an den Polen (Versuch mit der Schwung- Maschine und mit dem Oltropsen in einer Mischung von Wasser und Weingeist). b) Der Pendelversuch von Foucault: Ein Pendel, das an einem Orte zwischen dem Äquator und dem Pol schwingt, zeigt eine scheinbare Veränderung seiner Schwingungsbewegungen in einer Richtung, die der Bewegung der Erde entgegengesetzt ist. c) Die Abweichung des fallenden Körpers von der Senkrechten nach Osten. ä) Die Passatwinde: Die Luftströmungen der nördl. Halbkugel werden nach rechts, die der südl. nach links abgelenkt.

2. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 4

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
4 a) Das Massenverhältnis von Erde und Sonne (die Sonne ist I V« millionenmal so groß wie die Erde). b) Die nachgewiesene Bewegung der Monde um ihre Planeten. c) Die scheinbar ganz unregelmäßige Bahn der Planeten. Sie ist nur dadurch zu erklären, daß wir unsere Stellung im Weltraum verändern. d) Stünde die Erde still, so müßte ein Fixstern, den man einmal in dem Gesichtsfeld eines Fernrohres hat, auch immer in ihm bleiben. Das geschieht aber nicht. Das Fernrohr muß im Laufe des Jahres immer wieder anders gerichtet werden, und zwar beschreibt der Fixstern scheinbar einen kleinen Kreis, ein Beweis, daß wir unsern Platz geändert haben. (Das scheinbare Abirren der Fixsterne nennt man die Aberration des Lichtes.) 8. Die Revolution der Erde vollzieht sich in elliptischer Bahn, und zwar be- trägt die Länge der Erdbahn rund 940 Mill. km. Die Erde legt also täglich einen Weg von 2 600 000 km zurück, in jeder Sekunde 30 km, d. i. die Strecke Kiel—plön oder Berlin—potsdam oder von hier bis? Tie Erdachse steht nicht senkrecht zur Erdbahn, sondern weicht 60v20 von ihr ab. (Deshalb läßt man die Achse des Globus 231/2 0 von der Senkrechten abweichen). Nur unter dieser Voraussetzung erklären sich die verschiedenen Jahreszeiten, was uns die folgende Abbildung veranschaulicht. Wir erkennen an ihr folgendes: Abb. §3. Jährliche Bewegung der Erde (Entstehung der Jahreszeiten). Am 21. März steht die Erde so, daß Nord- und Südpol von der Sonne gleichweit entfernt sind. Die Sonne steht senkrecht über dem Äquator. Die Lichtgrenze geht durch die beiden Pole. Jeder Ort der Erde (mit Ausnahme der Pole) hat 12 Std. Tag und 12 Std. Nacht: Frühlings- Tag- und Nachtgleiche, Frühlingsanfang. Vom 21. März an wendet sich die Nordhalb- kugel der Erde und damit der Nordpol allmählich der Sonne zu, mit jedem Tage ein wenig mehr.

3. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 5

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Das Gradnetz der Erde.__§_4 Daher bleibt der Nordpol von nun an ununterbrochen im Licht, der Südpol im Schatten. Ein immer größerer Teil der Nordhalbkugel liegt im Licht oder hat Tag, ein immer kleinerer hat Nacht. Nicht mehr die Bewohner des Äquators haben am Mittag die Sonne senkrecht über sich, sondern die Bewohner solcher Kreise, die nördlich vom Äquator liegen. Der Kreis, über dessen Orten während des 21. Juni die Sonne mittags senkrecht steht, heißt der nördl. Wende- kreis (Wendekreis des Krebses, 231/2° nördl. Br.). An diesem Tage bleibt das Gebiet der Erd- oberfläche am Nordpol bis zu 231/2° Entfernung von ihm den ganzen Tag über im Lichte (Abb. 8 3); das ist zugleich das Gebiet der nördl. kalten Zone. Das entsprechende Gebiet am Südpol bleibt den ganzen Tag über im Schatten (südl. kalte Zone). Die (Licht-)Greuzen der kalten Zonen werden der nördl. und der südl. Polarkreis genannt (66^/2° nördl. und südl. Br.). Am 21. Juni treffen die Sonnenstrahlen die nördl. Halbkugel recht steil und recht lauge (bei uns täglich etwa 17 Std.), sie erwärmen sie daher stark, wir haben Sommersanfang. Die von der Sonne abgekehrte südl. Halbkugel wird recht schräge und nur kurze Zeit getroffen, auf ihr beginnt daher der Winter. Von nun an wendet sich die nördl. Halbkugel wieder langsam von der Sonne ab (sie hat Sommersonnenwende), die südl. Halbkugel kehrt sich der Sonne zu. Am 23. September steht die Sonne abermals senkrecht über dem Äquator (wie am 21. März); die Lichtgreuze geht wieder durch die Pole, Tag und Nacht sind überall gleich, wir haben Herbst- Tag- und Nachtgleiche, Herbstanfang. Nun endlich tritt der Nordpol in den Schatten, der Südpol in das Licht. (Wie lange haben dann die Pole Tag bzw. Nacht gehabt?) Die südl. Halbkugel wendet sich immer mehr der Sonne zu, die nördl. kehrt sich von ihr ab. Am 21. Dezem- der steht die Sonne senkrecht über dem südl. Wendekreis (Wendekreis des Steinbocks); der südl. Polarkreis liegt ganz im Licht, der nördl. im Schatten. Aus der südl. Halbkugel fallen die Sonnenstrahlen recht steil und recht lange auf, auf der nördl. ganz schräge und nur kurze Zeit; für die Bewohner der südl. Halbkugel begiuut der Sommer, für uns der Winter. Vom 21. Dezember (Wintersonnenwende) an wendet sich unsere Halbkugel wieder der Souue zu; am 21. März ist unser Winter vorbei, Tag und Nacht sind abermals gleich, unser Frühling beginnt wieder. 4. Zeitrechnung. Die Drehung der Erde um die Sonne dauert 365 Tage und fast 6 Stunden (wie viele Achsendrehungen macht die Erde in der Zeit?). Da man das gemeine Jahr aber nur zu 365 Tagen rechnet, so muß man jedes vierte Jahr einen Tag einschalten (29. Februar), und zwar tut man das in den Jahren, deren Zahlen durch 4 teilbar sind, in den Schalt- jähren. Da der Fehler in einem Jahre aber nur fast 6 Stunden beträgt, in 4 Jahren also nicht ganz 24 Stunden, so läßt (und ließ) man in 400 Jahren 3mal den Schalttag aus, nämlich in den Jahren 1700, 1800, 1900; dagegen sind 1600, 2000, 2400 usw. Schaltjahre, also die Jahrhunderte, deren Hunderter durch 4 teilbar sind. 5. Zwischen welchen Kreisen liegen die heiße oder Tropenzone und die beiden gemäßigten Zonen? Verfolge diese Kreise und den Äquator um die Erde (auf dem Globus und im Atlas) und sprich über ihren Verlauf! Das Gradnetz der Erde. 1. Um sich über die Lage der Artlichkeiten der Erdoberfläche verständigen zu können, denkt man sich die Erdkugel überzogen mit einem Netz von Kreisen. — Sprich über Breiten- und Längenkreis! (Die Längenkreise werden auch Meridiane oder Mittagslinien genannt; warum so?) Unterscheidung von Breiten- (bzw. Län- gen-)kreis und -grad!

4. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 1

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
I. Allgemeines über die Erde. Die Gestalt der Erde. 1. Sprich über Horizont, Scheitelpunkt oder Zenit, Fußpunkt § 1 oder Nadir, sowie über die Haupt- und Neben - Himmelsgegenden und über den Kompaß! 2. In der ältesten Zeit der Griechen dachte man sich die Erde als eine Scheibe, die vom Okeanos umflossen und von dem auf Säulen ruhenden Himmel überwölbt wurde. (Die West- lichste Säule der Atlas.) Aber schon Pythagoras, Archimedes u. a. m. lehrten die Kugelgestalt der Erde, eine Auffassung, die aber im Mittelalter noch vielfach bestritten wurde. 3. Beweise für die Kugelgestalt der Erde^): a) Das nä- her kommende Schiff, siehe Abb. § 1. b) Reisen rings um die Er- de; zuerst der Por- tugiese Mageuan, 1519—1522, von Westen nach Osten; dann der Engländer James Cook (djehms kuck), 1772—1775, in umgekehrter Richtung. c) Das frühere Aufgehen der Sonne im Osten. ä) Das Emporsteigen neuer, das Versinken alter Sternbilder bei Reisen nach den Polen zu. e) Der stets kreisförmige Horizont, der mit Erhöhung des Stand- Punktes größer wird. f) Der Erdschatten ist bei Mondfinsternis stets kreisförmig. (Nur eine Kugel wirft immer einen kreisförmigen Schatten.) g) Die übrigen Planeten sind rund. h) Die innere Anziehungskraft muß immer kugelförmige Körper gestalten. Die Erde ist nicht genau eine Kugel, sondern sie ist an den Polen abgeplattet (Ursache!). Beweis: ein Pendel schwingt in der Nähe des Poles schneller als am Äquator. Die Abplattung beträgt jedoch nur V300 des Erddurch- messers. — Ein solcher kugelförmiger Körper heißt Sphäroid. i) Dr. Binder-Rostock macht (im Geogr. Anzeiger, Juli 1909) darauf aufmerksam, daß diese üblichen sog. „Beweise" keineswegs wissenschaftlich haltbare Beweise, sondern (bis auf c und d) nur Wahrscheinlichkeitsgründe seien. H.harms, Erdkundliche Hilfsbücher für Lehrerbildungsanstalten. Präparandenheft I. 1

5. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 3

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
3 Die jährliche Bewegung der Erde um die Sonne (Revolution)._§3 e) Auch die anderen Planeten rotieren nachweislich. 3. Die Achsendrehung der Erde bewirkt den scheinbaren Auf- und Unter- gang der Gestirne, auch der Sonne, und damit die Entstehung von Tag und Nacht. In Wirklichkeit steigt nicht die Sonne des Morgens im Osten empor, sondern die Erde dreht sich ihr entgegen; die Erde dreht sich also von Westen nach Osten. Für jeden Ort, der einen Grad weiter nach Westen liegt, geht die Sonne (24 Stun- den : 360 =) 4 Minuten später auf, und umgekehrt. Die jährliche Bewegung der Erde um die Sonne (Revolution). 1. Sprich darüber, wie scheinbar durch die Bewegung der Sonne die Jahres- § 3 zeiten entstehen! Welche Beobachtung machen wir am 21. März, Frühlingsanfang? (Sonnen- aufgang 6 Uhr morgens, Sonnenuntergang 6 Uhr abends; Tag- und Nachtbogen gleich lang.) — Welche Beobachtung machen wir vom 21. März bis 21. Juni? (Sonnenaufgang von Tag zu Tag früher, Sonnenuntergang von Tag zu Tag später.) — Welche Beobachtung machen wir am 21. Juni, Sommersanfang, Sommersonnenwende? (Sonnenaufgang etwa um Uhr fast im Nordosten; Sonnenuntergang etwa um 1/2q Uhr fast im Nordwesten; 17 Stunden Tag, 7 Stunden Nacht.) — Welche Beobachtung machen wir in der Zeit vom 21. Juni bis 23. Sep- tember? — Welche Beobachtung machen wir am 23. September, Herbstanfang? (Ebenso wie am 21. März.) — Welche Beobachtung machen wir in der Zeit vom 23. September bis zum 21. Dezember? und welche am 21. Dezember, Winteranfang, Wintersonnenwende? (Sonnen- aufgang etwa 1/2s Uhr im Südosten, Untergang etwa um 1/2i Uhr im Südwesten; 7 Stunden Tag, 17 Stunden Nacht.) Könnten wir bei dieser scheinbaren jährlichen Wanderung der Sonne ihre Stellung zu den Fixsternen beobachten (was mit bloßem Auge ja nicht mög- lich ist), so würden wir sehen, daß die Sonne am 21. März in das Sternbild des Widders eintritt. Wir würden weiter sehen, daß die Sonne im Laufe des Jahres langsam durch einen Gürtel von Sternbildern um den ganzen Himmel wandert, bis zurück zum Widder. (Mittelbar soder indirekt] können wir die Wanderung der Sonne dadurch nachweisen, daß wir feststellen, welche Sternbilder im Laufe eines Jahres der Sonne um Mitternacht gegenüberstehen.) Die 12 Stern- bilder, welche nacheinander in einem Jahre gewissermaßen den Hintergrund der Sonne bilden, nennt man den Tierkreis; sie heißen: Widder, Stier, Zwil- linge — Krebs, Löwe, Jungfrau — Wage, Skorpion, Schütze —Steinbock, Wasser- mann, Fische. (S. Sternkarte im Atlas!) Der Kreis aber, den die Sonne während desjahres amfixsternhimmel scheinbar durchwandert, heißt die Ekliptik. Er schneidet den Äquator unter einem Winkel von 231/2°. Diesen Winkel nennt man die Schiefe der Ekliptik. Die beiden Punkte, in denen die Ekliptik den Äquator schneidet, sind die Äquinoktialpunktes (Frühlings- und Herbst-Äquinoktialpunkte). Die Punkte aber, in denen die Ekliptik die Wendekreise berührt, heißen die Solstitialpnnkte^) (Sommer-undwinter-Solstitialpnnkte). 2. Wirkliche Bewegung. Die Erde ist nur scheinbar der unbewegliche Mittel- Punkt der Welt, um den sich alles dreht. In Wirklichkeit steht in der Mitte unseres Sonnensystems die Sonne. Um sie dreht sich gleich den anderen Planeten auch die Erde. Beweise für die Revolution der Erde: 1) Von aequus = gleich und nox — Nacht. 2) Von sol = Sonne und stare = stehen, also scheinbarer „Sonnenstillstand". 1*

6. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 7

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
7 Verteilung von Land und Wasser. § 5 Wandert der Beobachter nordwärts, so hat sich z. B. auf 1 ° nördl. Breite der Himmelsnordpol um 1 ° über den Horizont ge- hoben, auf 50° nördl. Breite um 50°, beim Nordpol um 90° (hier steht also der Polarstern senkrecht über dem Be- obachter). Die geo- graphische Breite ist demnach überall gleich der Polhöhe. Man findet also die geo- graphische Breite eines Ortes, indem man seine Polhöhe mißt. Abb. §4. Bestimmung der geogr. Breite. Ein im Scheitelpunkt des Winkels b stehender Beobach- ter befindet sich auf 50° nördl. Br. «a' ist also = 50°). Für diesen Beobachter steht der Polarstern um den <£ a über dem Horizont; <£a ist demnach seine Polhöhe. Nun ist aber <):a' + ib' = lr (warum?) und <£a + <tb ebenfalls = 1 R . Da nun <b' = <b ist, muß auch <£ a' = <£ a sein, oder mit andern Worten: Die geo- graphische Breite ist gleich der Polhöhe. Siidpob Polarstem A A b) Die geographische Länge wird mit Hilfe genau gehender Uhren (Chronometer) bestimmt. Wenn auf einem Schiff 12 Uhr mittags (Sonnenzeit!) der mitgenommene Chronometer schon 2 Uhr nachmittags zeigt, so ist das ein Beweis, daß das Schiff 30° nach Westen zurückgelegt hat. (Die Sonne braucht zu einem Grad 4 Minuten [nach- rechnen: 24 Stunden: 360], also 2 Stunden: 4 = 30.) Seit der Erfindung des elektrischen Telegraphen kann man den Längen-Unterschied sehr bequem durch ihn feststellen. Wird z. B. von Stargard (Mitteleuropäische Einheitszeit, s. §10) genau mittags 12 Uhr (Sonnenzeit!) durch den Telegraphen ein Zeichen nach Hamburg gegeben und stellt sich nun heraus, daß die Hamburger Sonnenzeit dann noch 20" vor 12 ist, so ist damit festgestellt, daß Hamburg (20 : 4 =) 5° westl. von Stargard liegt. 5. Welche Erfahrung macht jemand mit seiner Uhr, der a) nach Westen, b) nach Osten um die Erde reist? Wie ist das zu erklären? Damit man bei einer Reise um die Erde bei der Rückkehr nach dem Ausgangspunkt nicht einen Tag mit dem Datum vor oder zurück sei, hat man den Datumwechsel an der söge- nannten Datumsgrenze auf dem 180° von Greenwich eingerichtet. Verteilung von Land und Wasser; wagerechte und senkrechte Gliederung. a) Verteilung von Land und Wasser. 1. Von den 510 Mill qkm Erdoberfläche sind (365 Mill. qkm) § 5 Wasser und x/4 (145 Mill. qkm) 2anb. Meeresfläche und Landfläche ver- halten sich also etwa zueinander wie 5 : 2. Bei der Verteilung von Land und Wasser walten große Verschiedenheiten ob. So hat die nördl. Halbkugel 49%

7. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 67

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Abb. § 48. Wilhelmshöhe bei Kassel. (Verlag A. I. Bellson, Kassel.) Blick nach Westen. Das Schloß (mit 208 in eins der längsten Gebäude der Weltbund sein berühmter Park liegen am Abhange des Habichtswaldes. Hinter dem Schlosse (Napoleon Iii 1870/711) ein 60 m hoher Springbrunnen. Das achteckige Riesenschloß (Oktogün) auf dem Rücken des Habichtswaldes trägt ein 10 m hohes Herkules-Standbild. Abb. 4, §47. Die Westfälische Pforte. Blick nach Norden durch die Scharte, durch die die Weser in die Ebene eintritt. Linkster Witte- kindsberg mit dem Kaiser Wilhelm-Denkmal der Provinz'westfalen, rechts der Jakobsberg mit einem (hier nicht sichtbaren) Bismarck-Denkmal. Jenseits der Fabrikbrücke die Stadt Minden. Die Scharte ist 6 mal so breit wie das Flußbett, ein Beweis, daß der Strom in grauer Vorzeit viel breiter war. Auch heute noch erreicht er mitunter den Fuß der Berge.

8. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 70

1906 - München : Oldenbourg
70 17. Der Bayernstamm im altdeutschen Schrifttum. 17. Der Bayernstamm im altdeutschen Schrifttum. Von Hermann Stöckel.* Jedem, der die Geschichte des deutschen Volkes aufmerksam verfolgt, drängt sich von Anfang an eine gewisse Mannigfaltigkeit der Erscheinungen auf, die sich aus der Verschiedenheit der Stämme unserer Nation ergibt. Können sie auch alle — der schweigsame Friese wie der ernste Sachse, der bewegliche Franke wie der frohsinnige Thüringer, der tüchtige Schwabe wie der treuherzige Bayer — als Söhne eines und desselben Hauses die Gemeinsamkeit der Abstammung nicht verleugnen, so zeigt doch auch jeder von ihnen eine so ausgeprägte Sonderart, die er von jeher in einem kräftigen Eigenleben betätigte, daß darin ein Hauptreiz der Beschäftigung mit der Geschichte des deutscheu Volkes liegt. Und wie die natürliche Veranlagung der Brüder verschieden ist, so auch das, was jeder von ihnen zur Ausgestaltung der Grundzüge des gemeinsamen deutschen Wesens beigesteuert hat. Wenn vom wetterfesten Friesen, dem äußersten Hüter deutscher Erde geu Nordwesten, der von jeher den „goldenen Gürtel" seiner Deiche gegen das beutelüsterne Meer zu schützen hatte, ein alter Spruch sagt: „Frisia non cantat“, so bewies der südöstlichste der deutschen Stämme, der um die stolze Donau und im erhabenen Alpengebirg seine Heimat gefunden, von Anfang an eine ausgesprochene Neigung und Befähigung zum Singen und Sagen. Und so ist dieser Stamm der Bajuwaren, wenn er auch als letzter in die Geschichte eingetreten, doch nicht der letzte an geistiger Begabung und an Betätigung dieser seiner Geistesgaben in dem friedlichen Wettkampf, in dem die Söhne Germanias die Jahrhunderte deutscher Geschichte hindurch ihre Kräfte maßen. „Tole sint uualhä, spähe sint peigirä; luzic ist spähe in uualhum, mera hapent tolaheiti denne spähi“, toll (unklug) sind (die) Weilchen (Welschen), spähe (klug) sind (die) Bayern; wenig ist Spähe (Klugheit) in (den) Walchen, mehr haben (sie) Tollheit (Unklugheit) denn Spähe (Klugheit) — mit diesem in den Kasseler Glossenuns überlieferten Bekenntnis nicht geringen Selbstgefühls, das sich dem befremdenden Gebaren einer anderen Volksart gegenüber in naivem Selbstlob äußert, tritt der Bayernstamm in das deutsche Schrifttum ein. Bald aber beansprucht er nicht nur sondern beweist er auch geistige Regsamkeit, indem er teilnimmt an der Entwickelung der althochdeutschen Dichtung. „Das hört' ich unter den Lebenden als das höchste der Wunder, Daß Erde nicht war noch Überhimmel, Noch Baum (nicht stund) noch Berg nicht war, Nicht (der Sterne) einer noch Sonne nicht schien, Noch Mond nicht leuchtete noch die mächtige See. 0 Eines der sachlich angeordneten Wörterbücher der Karolingerzeit, das in bayerischer Mundart abgefaßt, in einer Handschrift aus dem Kloster Fulda auf uns gekommen und nach seinem Aufbewahrungsort benannt ist.

9. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 428

1906 - München : Oldenbourg
428 83. Gedanken Jean Panls über seine Zeit. Wunden zu verschließen und zu neuen auszuholen hat. Wollte ein großer Staat nur die Hälfte seines Kriegsbrennholzes zum Bauholze des Friedens Derbrauchen; wollte er nur halb soviel Kosten aufwenden um Menschen als um Unmenschen zu bilden, und halb soviel sich zu entwickeln als zu verwickeln : wie ständen die Völker ganz anders und stärker da! Wie viel mehr hat das kleine, friedliche Athen für die Welt getau als das würgende Rieseu-Rom!" Deutlich klingt fchon der warnende Hinweis auf das Schicksal der großen Eroberer durch: „Immer glitten die durchstochenen, durch eiu Schwert aneinander gereihten Länder wieder davon ab, sobald die blutschwarze Hund, die es hielt, sich vor dem Tode senken mußte." Offenbar anspielend auf den unersättlichen Soldatenkaiser schreibt er: „Alexander hätte sich gewiß nicht mit dem winzigen Trabanten der kleinen Erde begnügt, dem Monde, wenn er eine Anfziehbrücke dahin gefunden hätte, sondern er wäre gerade auf die Hauptstadt des hiesigen Planetenreiches, auf die Sonne, losgegangen und hätte daselbst, nach der Eroberung, Kriegskarten vom Hundsstern verlangt." Auch in anderer Hinsicht vollzieht sich in Jean Paul eine Wandlung. Er hörte in Bayreuth iu den ersten Oktobertagen 1806 die vor seinen Fenstern „vorübergetragene Kriegsmusik, welche mit ihrem Frendenanklang das Herz, wider dessen Vaterland sie zog, schmerzlich seltsam teilte;" er durchlebte eine Zeit, „wo die Kanonen die Stunden schlugen und die Schwerter sie zeigten;" nun steht er dem Vaterlande nicht mehr mit kaltem Spott gegenüber, sondern nimmt wärmsten Anteil. „Der Krieg hat über Deutschland ausgedonnert, , . . mit den deutschen Wunden sind zugleich auch die deutschen Ohren offen; daher rede Heilsames, wer es vermag! ... Oftmals sind Länder vorbereitet und umgepflügt mit Schwertern, gedüngt mit Blut — und bleiben doch brach, weil der Geist nicht kommt, der den guten Samen aussäet, sondern bloß der Feind mit Krallen voll Unkraut. . . . Noch hat uns . . . das Unglück nicht so viel Vaterlandsliebe gegeben, als das Glück den Franzosen davon gelassen, ja zugelegt." Aber nicht in Vorwürfen will er zu seinem Volke sprechen, sondern tröstend und aufmunternd. Nach Jahren sagt er einmal: „Übrigens geht durch alle meine politischen Aufsätze, von des ersten Konsuls Drucke an bis zu des letzten Kaisers Drucke, etwas ungebeugt und aufrecht, was ich jetzo am liebsten darin stehen sehe — die Hoffnung." (Fastenpredigten 1816.) Er schlägt schon 1808 in der Vorrede zu seiner Friedenspredigt diesen Ton an. „Wir brauchen vielerlei Hoffnungen; schon das Glück kann ohne diese nicht genossen werden, geschweige das Unglück getragen oder geheilt. In jedem Falle ist Hoffen besser als Fürchten." Eine Hoffnung ist, daß nun die Deutschen ihre alten Schwächen ablegen. „Der Krieg ist die stärkende Eisenkur der Menschheit, und zwar mehr des Teils, der ihn leidet, als des, der ihn führt. ... So muß der Krieg den nächsten Zeiten mehrere wahre Männer zugebildet und zurückgelassen haben und dem Vesuve gleich geworden sein, nach dessen Aschenwürfen (das Kriegsfeuer liefert

10. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 513

1906 - München : Oldenbourg
106. Am Ostersamstag (10. März 1864). 513 Das lautre, stets sich selbst getreue Herz, Aus dem auf alles, was er sprach und schuf, Ein Sonnenstrahl der reinsten Güte fiel. Das war's, was ihm die Seelen unterwarf; Und wenn er grüßend durch die Menge schritt Und jedes Auge glänzte, das ihn sah, Wer spürt' es nicht, daß noch ein schöner Band Als angestammter Treue hier sich wob Aus Dankbarkeit, Hingebung und Vertraun! Und jener trauten Stunden dacht' ich dann Im hohen, bilderdunkeln Teppichsaal, Wo er, mit ernsten Männern im Gespräch, Das stillgeschäft'ge Walten der Natur, Der Vorzeit Bücher sich enträtseln ließ. Denn eine nimmermüde Sehnsucht zog Ihn zu des Lebens Tiefen. Nicht begnügt Mit der Erscheinung, sucht' er ihr Gesetz Und jede neuerkannte Wahrheit galt Ihm eine Stufe, die er sich erkämpft, Und oft, wenn vor dem wissensdurst'gen Geist Ein Strahl ihm aufging jener Gotteskraft, Der ewig Einen, die im leisen Blühn Der Pflanze wie im Auf- und Niedergang Der Völker und der Zeiten sich enthüllt: Da flog ein Leuchten über seine Stirn Und höher schlug sein Herz, als wär' er selbst Der Weisheit Jünger, nicht ihr Vogt und Hort. Doch liebt' er's, wenn um solcher Stunden Ernst Erheiternd sich der Kranz des Schönen flocht. Und wie er selbst in jungen Jahren wohl Geprüft die Saiten, bis des Szepters Pflicht Ungern das holde Spiel ihn meiden ließ, Verlangt’ ihn nach der Muse Gastgeschenk. Denn göttlichen Geschlechts noch ehrt’ er sie Und in der Forscher strengen Kreis entbot (Er, die ihr dienten, daß sie mit Gesang Des Busens Wellenschlag ihm schwichteten. Auch mir beschied sein königlicher Ruf Die neue Heimat; hold gewährt' er mir, Wonach des Dichters Herz zumeist begehrt: Sorglose Freiheit und ein freundlich Ohr, Das seinen Weisen lauscht. Und was ein (Bott In hohen Stunden mächtiger beschwingt Mir auf die Lippen legte, wurde sein. Ach, würd'ger einst die vollgereifte Frucht, Sronseber, Lesebuch zur Geschichte Bayerns.
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